04.02.2021

Thielmann Ucon GmbH stößt Sanierung im Schutzschirmverfahren an

Hausach – Die Thielmann Ucon GmbH strebt eine strategische Neuausrichtung des Produktionsstandorts in Hausach an. Dafür stellte Geschäftsführer Igor Ferlan einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung am Amtsgericht Offenburg. Auf die Fortführung des Geschäftsbetriebs der Thielmann Ucon GmbH hat die Neuausrichtung keine Auswirkungen.

Hintergrund

Bei einem Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung bleibt die Geschäftsführung voll handlungsfähig, um die angestoßenen Sanierungsmaßnahmen vollumfänglich umsetzen zu können. Zusätzliche Unterstützung erhält die Geschäftsführung durch ein erfahrenes Restrukturierungs-Team der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft.

„Auch der Gesellschafter hat weitere Unterstützung in Aussicht gestellt. Das gibt uns Zuversicht, dass wir gemeinsam einen guten Sanierungserfolg erzielen können“, erläutert Rechtsanwalt Gunnar Müller-Henneberg, Restrukturierungs-Experte bei Luther.

Das Amtsgericht Offenburg gab dem Schutzschirmantrag statt und bestellte Rechtsanwalt Marc-Philippe Hornung von der Kanzlei Schilling, Zutt & Anschütz (SZA) als vorläufigen Sachwalter, der die Sanierung für die Gläubiger überwacht. Ein Verfahren in Eigenverwaltung wird genehmigt, wenn das Unternehmen die Chance auf eine nachhaltige Sanierung besitzt und keine Nachteile für die Gläubiger drohen.

„Wir sehen die Anordnung des Gerichtes als einen ersten Vertrauensbeweis und eine Bestätigung der bisherigen Vorarbeiten für das Sanierungsverfahren. Das jetzt angeordnete Schutzschirmverfahren werden wir gemeinsam mit den externen Restrukturierungs-Experten von Luther dazu nutzen, um unsere bisherigen Pläne zur Neuausrichtung weiter auszuarbeiten und konsequent umzusetzen“, erklärt Geschäftsführer Ferlan.

Produktivität und Flexibilität in den Fertigungsabläufen sollen mit dem bestehenden Sanierungskonzept nachhaltig gesteigert werden, zudem werden ein höherer Automatisierungsgrad, Anpassung der Kapazitäten an die reduzierten Markterfordernisse und die Qualifizierung der Mitarbeiter zur Stabilisierung der Thielmann Ucon GmbH beitragen. „Damit wollen wir unsere Stärken in der Vergangenheit – marktkonforme Durchlaufzeiten gepaart mit  höchstem Qualitätsanspruch zum Vorteil unserer Kunden weiter ausbauen. Nach der jüngst gesunkenen Nachfrage im Markt – bedingt durch die Corona Krise ist die Investitionszurückhaltung in verschiedenen Kundensegmenten deutlich spürbar – muss die Thielmann Ucon GmbH flexibler werden, um sich der geänderten Nachfragesituation anpassen zu können“, erläutert Ferlan den Kern des Konzepts.

Die Sanierung wurde notwendig, nachdem das Unternehmen im Krisenjahr 2020 deutliche Verluste erwirtschaftet hatte und die Finanzierungslasten nicht mehr langfristig tragen konnte. Ziel der Sanierung ist es darüber hinaus, für die Stammbelegschaft am Standort die Arbeitsplätze nachhaltig abzusichern.

Über die Thielmann Ucon GmbH

Die Wurzeln der Thielmann Ucon GmbH reichen zurück bis ins Jahr 1740. Der Behälterbau in Deutschland war stets Kerngeschäft des Unternehmens. Inzwischen ist die Gesellschaft Teil der sog. „Heritage-Gruppe“, die das Unternehmen mit großem Engagement weiterführt.

Über Thielmann

Thielmann ist der One-Stop-Shop für alle Anforderungen, wenn es um Edelstahlbehälter geht. Das Unternehmen bietet Container mit einem Fassungsvermögen zwischen einem und 50.000 Liter an. 

Für IBCs und Tanks liegen Genehmigungen zum Transport von über 1.800 Gefahrenflüssigkeiten, toxischen Gasen und Schüttgütern weltweit vor.

Als global führender Hersteller von Edelstahlbehältern verfügt Thielmann über aktuellstes Know-how und umfangreiche Branchenerfahrungen – zum Nutzen der Kunden, die Thielmann seit über 275 Jahren ihr Vertrauen schenken. 

Für die Thielmann Ucon GmbH:

Luther, Commercial: Gunnar Müller-Henneberg (Partner, Federführung), Vincent Tiepold (Senior Associate)

SZA Schilling, Zutt & Anschütz: Marc-Philippe Hornung (Partner)