14.11.2024
Für Kunden von VMware gibt es Möglichkeiten, sich gegen die drastischen Preiserhöhungen für die Softwarepflege zu wehren. Dies ist unter anderem abhängig von der eigenen Vertragssituation. Die Verträge sollten gerade im Hinblick auf die Vergütungsregelungen sehr genau geprüft werden. Manchmal kann es vorteilhaft sein, eine Ausschreibung am Markt vorzunehmen oder auf die Virtualisierungssoftware eines anderen Herstellers umzusteigen.
VMware Inc./VMware International Unlimited Company (nachfolgend „VMware“) hat die Kosten für die Softwarepflege drastisch erhöht. VMware ist ein Anbieter von Software-Lösungen im Bereich Cloud Computing sowie zur Virtualisierung von Rechenzentrumsinfrastrukturen. Das Marktumfeld für die Virtualisierung von Rechenzentrumsinfrastrukturen ist überschaubar. Daher haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Unternehmen mit VMware Lizenzverträge geschlossen – teils über VMware-Vertriebspartner, teils ohne.
Bei den Kunden soll eine drastische Preiserhöhung für die Softwarepflege durchgesetzt werden und gleichzeitig wird ihnen der Wechsel in ein Mietmodell offeriert. Wenn der Kunde solche Preiserhöhungen nicht akzeptiert, droht VMware in vielen Fällen offen mit der Sperrung von Downloads. Diese Drohung dürfte aber in den meisten Fällen nicht verfangen. Denn häufig wird die VMware-Software nicht in einem von VMware kontrollierten Rechenzentrum genutzt, sondern in einem vom Kunden ausgewählten Rechenzentrum. Auf dieses hat VMware keinen Zugriff. Ebenso hat VMware in der Regel keine Möglichkeit, die für den Download zur Verfügung gestellten Lizenz-Keys zu sperren. Das könnte sich in Zukunft natürlich ändern. Im Mietmodell bestehen diese Schutzmechanismen übrigens nicht.
Als Erstes sollte jetzt jeder Kunde seine eigene Vertragssituation prüfen. Das Ergebnis kann durchaus sein, dass eine Preiserhöhung von VMware nicht oder noch nicht verlangt werden kann. Sofern eine erhöhte Pflegegebühr bereits bezahlt worden ist, kann diese in unberechtigten Fällen regelmäßig zurückverlangt werden. Weitere Maßnahmen könnten eine Kündigung des bisherigen Softwarepflegevertrages mit VMware und die Durchführung einer Ausschreibung mit einem Neuabschluss eines Softwarepflegevertrages mit einem VMware Vertriebspartner sein. So ließen sich erhebliche Kosten einsparen. Letztlich kann man sich am Markt auch nach Alternativen umsehen und dann mit einem neuen IT-Dienstleister Verträge schließen.
Jeder Kunde muss zunächst ein genaues Bild von der eigenen Vertragssituation haben und im Anschluss eine Zieldefinition für die eigene IT-Infrastruktur unter Berücksichtigung von technischen und finanziellen Abhängigkeiten erarbeiten. Dies ist dann die Entscheidungsgrundlage für das weitere Vorgehen. Wir unterstützen bei der Bewertung der Vertragssituation und der Entscheidung über die weiteren Schritte mit unserer reichhaltigen Erfahrung.
Christian Kuß, LL.M.
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