Soft Skills für Anwälte: Notwendig oder nice-to-have?

Wenn man Mandanten fragt, welche Faktoren für die Zufriedenheit und Beurteilung der Qualität maßgeblich sind, sind die Antworten eindeutig: Neben den kaum überraschenden Nennungen „Hohe Qualität der juristischen Arbeit“, „Gute Erreichbarkeit“ sind es stets auch Aspekte wie „Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge“ oder „Kenntnisse zu aktuellen Trends in der Wirtschaft“, die besonders hervorgehoben werden.

Daneben spielen auch Faktoren rund um die sogenannten Soft Skills eine entscheidende Rolle. Hier geht es um zwischenmenschliche Faktoren der Mandatsarbeit, d.h. für die Arbeit im Team, aber auch für den Kontakt mit dem Mandanten.

Die juristische Ausbildung nimmt auf dieses Mandantenbedürfnis weder im Studium noch im Referendariat Rücksicht. Und auch für die weitere berufliche Karriereentwicklung werden die Sozial- und Managementkompetenzen immer bedeutsamer für den Erfolg. Deshalb investieren wir bei Luther in diese Kompetenzen und bieten entsprechende Weiterbildungsmöglichkeiten an.

Hier daher ein paar ausgewählte Praxisbeispiel: 

Mandatsarbeit ist Teamwork

Mandate werden vielfach komplexer und die Möglichkeit, als starkes Team aufzutreten, überzeugt nicht nur den Mandanten, sondern erleichtert zudem die Arbeit. Als Einzelkämpfer hingegen haben es selbst Anwälte tendenziell schwerer. Gerade bei komplexen und fachlich übergreifenden Mandaten entscheidet sich die Qualität des Ergebnisses daran, wie gut ein Expertenteam zusammen funktioniert. Unverzichtbar ist in dem Zusammenhang die Fähigkeit, gemeinsam mit anderen zu kooperieren, sich auszutauschen oder dezernatsübergreifende Synergien zu schaffen.

Anwalt ist ein Kommunikationsberuf

Rechtsanwälte müssen Kommunikationsprofis sein, mündlich wie schriftlich. Studium und Referendariat fokussieren sich auf das Schreiben von Gutachten und Urteilen. Wer als Anwalt hier unverändert mit dem gewohnten Stil weitermacht, wird Mandaten frustrieren und verlieren. Was Mandanten stattdessen wollen ist, einen Sachverhalt, die Entscheidungsoptionen sowie deren Chancen und Risiken in einer für den Empfänger (häufig übrigens kein Jurist) verständlichen Weise auf den Punkt gebracht. Langatmige und mit juristischen Fachausrücken gespickte Ausführungen gehen an dieser Erwartung vorbei.

Nicht viel anders ist es bei Präsentationen, sei es im Mandantengespräch oder vor größerem Publikum bei einem Fachvortrag. Das Medium der Wahl zur Visualisierung heißt hier meist "PowerPoint" und wird zur Anfertigung von Textfolien missbraucht. Die Folgen für die spätere Präsentation sind dramatisch. Vortragende hangeln sich dann meist von Textfolie zu Textfolie und verpassen damit die Chance, als Experte im Gedächtnis zu bleiben. Denn der neuro-wissenschaftliche Befund ist hier eindeutig: Wenn wir einen Text sehen, fangen wir reflexartig an zu lesen. Nach längstens drei Sekunden verliert das lesende Publikum den Sprecher endgültig - und damit auch die Verbindung zum Vortragen. Der Grund ist, dass das Hören und Lesen von Sprache die gleiche Hirnregion beschäftigt. Schlecht gelaufen, trotz akribischer Vorbereitung.

Die Fähigkeit, effektiv zu kommunizieren und Präsentationen sowohl inhaltlich als auch im Vortrag so zu gestalten, damit Inhalt und Vortragender beim Empfänger gleichermaßen positiv im Gedächtnis bleiben, ist damit eine der Soft Skills um andere zu überzeugen.

Auch Networking und Akquise gehören dazu

Mandatsarbeit ist die eine Seite der Medaille. Die persönliche Reputation zu schärfen und für andere sichtbar zu machen ist die andere. Mandanten erwarten eine fachlich einwandfreie Beratung und wollen bei der Auswahl des Beraters keine Fehler begehen. Keiner kauft gern „die Katze im Sack“. Meist kann der Mandant die Qualität auch gar nicht so einfach beurteilen und braucht daher weitere Anhaltspunkte für seine Entscheidung. Reputation und Bekanntheit schaffen hier wichtige Orientierungspunkte. Hierfür braucht es nicht einmal die persönliche Begegnung. Um sich hier eine gute Ausgangsposition zu verschaffen und im Wettbewerb zu behaupten, helfen Soft Skills für Networking und Akquise. Es gilt, das eigene Know-how herauszuarbeiten und dieses auf dem Markt bzw. gegenüber dem Mandanten zu vermitteln. Wer irgendwann einmal Mandate verantworten oder gar Partner werden will, für den sind solche Kompetenzen mittlerweile essenziell. Und hier ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Durch Training und offenen Austausch mit anderen lassen sich diese Fähigkeiten aufbauen und verfeinern.

Fazit: Investitionen in Soft Skills zahlen sich auch für Anwälte aus

Es lohnt sich also neben dem Fachwissen auch in Soft Skills zu investieren. Soft Skills stehen nicht schwarz auf weiß im Lebenslauf und machen dennoch oft den entscheidenden Unterschied aus. Und das Gute ist: Man kann sie in der Luther.academy trainieren. 

Es geht um Kommunikation, Präsentation und Leadership. Einen Schwerpunkt bildet auch die Ausbildung im Verhandlungsmanagement. Die notwendigen Fähigkeiten zu diesen Soft Skills werden nicht nur theoretisch vermittelt, sondern auch geübt. In der anwaltlichen Arbeit entscheidet letztendlich nicht die Theorie, sondern deren Anwendung in der Praxis.

"Jurakenntnisse allein machen noch keinen guten Anwalt. Zusätzlich bedarf es das Verständnis für die unternehmerischen Entscheidungen und wirtschaftlichen Heraus­forderungen unserer Mandanten, Kommunikations- und Verhandlungs­geschick und der Blick für die größeren Zusammenhänge." - Dr. Markus Sengpiel

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