31.03.2025
Der Zugang zu kritischen Rohstoffen ist für die europäische Wirtschaft von zentraler Bedeutung. Sie sind essenziell für die Herstellung moderner Technologien – von erneuerbaren Energien über Elektromobilität bis hin zu Verteidigungs- und Luftfahrtanwendungen. Die EU ist jedoch in hohem Maße von Importen abhängig: Bei den meisten Metallen liegt die Importquote zwischen 75 % und 100 %. Gleichzeitig wächst die Nachfrage rasant – laut einer Prognose der OECD soll der globale Metallverbrauch bis 2060 um 150 % steigen.
Angesichts dieser Herausforderungen hat die EU mit der Verordnung (EU) 2024/1252, dem Critical Raw Materials Act (CRMA), einen neuen Rahmen geschaffen, um die Versorgung mit kritischen Rohstoffen sicherzustellen.
Die Verordnung verfolgt drei Kernziele:
Ein zentrales Element der Verordnung ist die Einführung sogenannter strategischer Projekte, die maßgeblich zur Versorgungssicherheit beitragen und Unternehmen zahlreiche Vorteile bieten. Diese Projekte profitieren unter anderem von beschleunigten Genehmigungsverfahren, finanziellen Fördermöglichkeiten und regulatorischen Erleichterungen.
Doch welche Voraussetzungen müssen Unternehmen erfüllen, um den Status eines strategischen Projekts zu erhalten? Und welche konkreten Vorteile ergeben sich daraus?
Kritische Rohstoffe sind Rohstoffe, die für die gesamte europäische Wirtschaft von zentraler Bedeutung sind und gleichzeitig einem hohen Versorgungsrisiko unterliegen. Die EU erstellt regelmäßig eine Liste dieser Rohstoffe, basierend auf zwei Hauptkriterien:
Die aktuelle Liste der kritischen Rohstoffe umfasst 34 Stoffe, darunter Lithium, Kobalt, Seltene Erden, Magnesium, Nickel und Phosphor. Diese Rohstoffe werden in der Verordnung (EU) 2024/1252 explizit benannt und unterliegen besonderen Vorschriften zur Überwachung und Risikoabsicherung:
Da die Nachfrage nach kritischen Rohstoffen in den kommenden Jahrzehnten exponentiell steigen wird, verfolgt die EU einen integrierten Ansatz zur Absicherung der Versorgung und Risikominimierung.
Neben kritischen Rohstoffen definiert die Verordnung (EU) 2024/1252 eine spezielle Gruppe von strategischen Rohstoffen. Diese Rohstoffe sind nicht nur für die Wirtschaft wichtig, sondern für sicherheitsrelevante und transformative Technologien unerlässlich.
Ein Rohstoff gilt als strategisch, wenn er:
Zu den strategischen Rohstoffen zählen u. a. Lithium, Seltene Erden, Kobalt, Nickel (Batteriequalität), Gallium und Germanium.
Neben kritischen Rohstoffen erfasst der CRMA eine weitere Gruppe von strategischen Rohstoffen. Diese Rohstoffe sind nicht nur für die Wirtschaft bedeutend, sondern überdies für sicherheitsrelevante und transformative Technologien unerlässlich.
Unter diesen Vorzeichen gilt ein Rohstoff als strategischer Rohstoff, der
Zu den strategischen Rohstoffen unter dem CRMA zählen beispielsweise Lithium, Seltene Erden, Kobalt, Nickel in Batteriequalität, Gallium und Germanium.
Die einleitend genannten strategischen Projekte sind zentrale Maßnahmen der EU zur Sicherstellung einer nachhaltigen und resilienten Rohstoffversorgung. Diese Projekte sollen dazu beitragen, die europäische Unabhängigkeit in der Rohstoffversorgung zu stärken und die Wertschöpfungskette für kritische und strategische Rohstoffe innerhalb der EU auszubauen.
Bereits mit dem Inkrafttreten des CRMA hatte die EU-Kommission daher zur Einreichung von Vorschlägen für die Anerkennung von Projekten als strategische Projekte bis zum 22. August 2024 aufgefordert. Nach einer Bewertung ermittelte die Kommission 47 strategische Projekte in 13 Mitgliedstaaten für die Gewinnung, Verarbeitung, das Recycling oder die Substitution etwa von Lithium, Nickel, Kobalt, Mangan und Graphit.
Doch welche Voraussetzungen müssen Unternehmen erfüllen, um den Status eines strategischen Projekts unter dem CRMA zu erhalten? Und welche konkreten Vorteile ergeben sich daraus?
Die nun ermittelten 47 strategischen Projekte können von der EU-Kommission, den Mitgliedstaaten und den Finanzinstituten koordiniert unterstützt werden. Dies gilt insbesondere in Bezug auf den Zugang zu Finanzmitteln und die Unterstützung bei der Vernetzung mit einschlägigen Abnehmern.
Zudem profitieren die strategischen Projekte auch von gestrafften Genehmigungsbestimmungen profitieren, um die Berechenbarkeit für die Projektträger zu gewährleisten.
Die CRMA schafft erstmals einen verbindlichen Rahmen für eine sichere Rohstoffversorgung in Europa. Dabei stehen strategische Projekte im Mittelpunkt – mit beschleunigten Genehmigungsverfahren, erleichtertem Zugang zu Finanzierung und Investitionen sowie stabiler Rohstoffversorgung.
Die EU-Kommission plant, bis Ende Sommer 2025 eine neue Aufforderung zur Einreichung von Bewerbungen für strategische Projekte bekanntzugeben. Betroffene Unternehmen sollten diese Gelegenheit nutzen.
Dr. Mathias Mailänder
Counsel
Hamburg
mathias.mailaender@luther-lawfirm.com
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